Die Innerschweiz gehört seit Jahren zu den Spitzenadressen im Nachwuchsfussball. Ein Hauptgrund dafür ist die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem FC Luzern, dem SC Kriens und dem Team Zugerland. Gemeinsam bilden die drei Clubs das Team Innerschweiz.
Vergleich seit Jahren an der Spitze steht? Die Rede ist nicht von Meistertiteln oder Cupsiegen, sondern von der Anzahl der eingesetzten Spieler aus dem eigenen Nachwuchs. In der vergangenen Saison 2023/24 gewann der FCL mit über 14 400 Einsatzminuten die Nachwuchs-Trophy einmal mehr klar. Und auch in dieser Spielzeit sorgen Eigengewächse wie Luca Jaquez, Lars Villiger, Severin Ottiger, Levin Winkler, Tyron Owusu oder Pascal Loretz regelmässig für Highlights in der Super League. Das ist einzigartig – nicht nur in der Schweiz, sondern in ganz Europa.
Schweizweite Harmonisierung im Nachwuchs
Dass der FCL immer wieder erfolgreiche Profispieler hervorbringt, ist natürlich kein Zufall. «Der Nachwuchs ist und bleibt das Herz unseres Vereins», betont FCL-Präsident Stefan Wolf. Und das zeigt sich eben nicht nur auf der Luzerner Allmend, sondern in der ganzen Region. Unter dem Namen «Team Innerschweiz» arbeitet der FCL intensiv mit seinen Partnern SC Kriens und Team Zugerland zusammen. Ihren Ursprung nahm die Kooperation nach der vom Fussballverband beschlossenen schweizweiten Harmonisierung des Nachwuchsbereichs. «Dadurch sollen Talente noch gezielter entdeckt und gefördert werden», erklärt Pius Kaspar, Technischer Leiter Nachwuchs beim FC Luzern. In der Innerschweiz verläuft der Talentweg von der Löwenschule (E-Junioren) über die Footeco-Teams (D-/C-Junioren) in den Juniorenspitzenfussball (C-/B-/A-Junioren). Je älter die Nachwuchskicker werden, desto intensiver wird der Alltag der Fussballerinnen und Fussballer. Ab der Stufe U15 (C-Junioren) sind vier Trainings pro Woche Standard. Und jene Talente, die eine Sportschule besuchen, absolvieren noch bis zu zwei Trainingseinheiten mehr.
Vom Rivalen zum Partner
«Egal ob in Kriens, Zug oder Luzern – letztlich geht es darum, dass weibliche und männliche Fussballtalente aus der Region Innerschweiz so gut wie möglich ausgebildet werden», betont Pius Kaspar. «Bei uns steht die Entwicklung der einzelnen Talente stets über dem sportlichen Erfolg.» Damit dieser Leitsatz in die Tat umgesetzt werden kann, sei eine gute und intensive Zusammenarbeit zwischen den Vereinen zentral. Das bestätigen auch Remo Stierli (Technischer Leiter des Teams Zugerland) und Orlando Keller (Technischer Leiter des SC Kriens). «Aus der früheren Rivalitäten, wie sie zum Beispiel zwischen dem SCK und dem FCL herrschte, ist heute bei der Nachwuchsarbeit ein Miteinander geworden», so Orlando Keller.
Viele Wege führen in die Super League
Die Farben unterscheiden sich zwar noch, doch das Ziel ist dasselbe: Gemeinsam sollen im Team Innerschweiz potenzielle Talente entdeckt, gefördert und Schritt für Schritt an die Spitze herangeführt werden. «Im Team Innerschweiz geht es immer darum, den idealen Weg für den einzelnen Spieler zu finden», führt Remo Stierli aus Zug weiter aus. So sei es zum Beispiel nicht etwa so, dass die vermeintlich grössten Talente zwingend immer in Luzern platziert würden, «sondern eben dort, wo es für die Gesamtsituation am besten passt». Das beweist auch ein Blick zurück: Spieler wie Luca Jaquez, Ruben Vargas oder Tyron Owusu trugen allesamt schon die grün-weissen Trikots des SC Kriens; und der Sinser Lars Villiger spielte in Kriens und auch im Team Zugerland, bevor er den Durchbruch schaffte und heute zu den hoffnungsvollsten Stürmertalenten der Schweiz gehört. Zudem gebe es auch Beispiele, dass das Nachwuchskonzept nicht nur in eine Richtung laufen müsse, wie Orlando Keller vom SCK ergänzt: «Auch beim SCK gibt es einige Spieler, die heute für uns in der 1. Liga Promotion aktiv sind und früher Teil des Teams Innerschweiz waren.»
Synergien auf und neben dem Platz
Dass der FCL, der SCK und das Team Zugerland so intensiv zusammenarbeiten, macht nicht nur aus fussballerischer Sicht Sinn. «Es geht um die Bündelung von Ressourcen, Infrastruktur und Know-how», sagt Orlando Keller. So müssen zum Beispiel nicht an drei Orten drei verschiedene Ausbildungspläne entwickelt werden. Stattdessen orientiert sich das ganze Team Innerschweiz an derselben Spiel- und Ausbildungsidentität. Im IT- und Administrationsbereich profitieren die Partner ebenfalls voneinander – und auch aus personeller Sicht lohnt sich die Zusammenarbeit. «Wenn wir beispielsweise einen Trainer für ein Nachwuchsteam suchen, stehen die Chancen gut, dass wir innerhalb des Teams Innerschweiz eine passende Lösung finden», so Orlando Keller. Keine Frage: Das Team Innerschweiz ist ein Erfolgsmodell – und das soll es auch in Zukunft bleiben. Damit dies gelingt, möchten die Verantwortlichen am bestehenden Konzept festhalten und gezielte Optimierungen angehen. «Ein Wunsch ist zum Beispiel, dass wir zukünftig zusammen noch stärker als Team Innerschweiz auftreten», erklärt Orlando Keller. Das Team Innerschweiz soll nicht nur Kennerinnen und Kennern ein Begriff sein, sondern allen sportinteressierten Personen aus der Zentralschweiz. «Wir sind sehr dankbar, dass wir bei diesem Vorhaben von der Migros Luzern als Hauptsponsorin unterstützt werden», betonen die drei Ausbildungsverantwortlichen. «Das Label ‹Aus der Region. Für die Region.› passt im Falle des Teams Innerschweiz wie die Faust aufs Auge, da auch wir den Fokus unserer Arbeit auf regionale Talente legen.»
Wertvolle Unterstützung der Migros Luzern
Die Migros Luzern unterstützt das Team Innerschweiz seit 2007 als Hauptpartnerin – und fördert so den Zentralschweizer Nachwuchsfussball nachhaltig. Seit der Saison 2024/25 tragen die Nachwuchstalente entsprechend die Farben der Initiative «Aus der Region. Für die Region.» auf ihren Trikots. Das Migros-Label mit Berg und Sonne zeichnet damit nicht nur frische Produkte aus Zentralschweizer Produktion aus, sondern auch die Fussballtalente von morgen, die in der Region leben und trainieren. «Das substanzielle Engagement ist für die drei Zentralschweizer Clubs nicht nur ein starker Vertrauensbeweis, sondern auch Ansporn, den Nachwuchsbereich weiterzuentwickeln und zu fördern», sagt Pius Kaspar, Technischer Leiter Nachwuchs des FC Luzern. Die Migros Luzern hat die Unterstützung für das Team Innerschweiz bis 2029 verlängert.