AWSL-TEAM: ENDSTATION IN DEN PLAYOFFS
Nach der 0:2-Niederlage im Hinspiel der Playoff-Viertelfinals stellte Trainer David Edmondson das Team offensiver ein. Man wollte ab der ersten Minute Druck machen und so schnell das Handicap halbieren.
Das gelang wie schon im Hinspiel sehr gut. In der 2. Minute war es Debora Vogl, die nach einer Flanke von Alyssa Keller alleine am zweiten Pfosten an den Ball kam. Die Flügelspielerin hatte Zeit, den Ball anzunehmen, doch dann war der Winkel zu schlecht und Benz im Tor von Zürich konnte sich ein erstes Mal auszeichnen.
Die FCL-Frauen nahmen den Fuss aber nicht vom Gaspedal. Man bedrängte den amtierenden Meister und zwang die Gastgeberinnen immer wieder zu Ballverlusten. So auch in der 23. Minute als Jael Jost plötzlich alleine auf Benz losziehen konnte. Doch wieder blieb die Schlussfrau der Zürcherinnen Siegerin im Duell. Zuvor segelte ein Schuss von Lia Kamber nur knapp am Lattenkreuz vorbei.
Wie schon so oft wurden den Luzernerinnen die Standards zum Verhängnis. In der 36. Minute flog die Kugel nach einem Freistoss auf den ersten Pfosten, wo Wos unbedrängt zum 1:0 für Zürich ablenken konnte.
Die gute Leistung machten den Luzernerinnen in der Pause allerdings Mut. Stimmte doch der Einsatz und hatte Zürich in diesem Jahr auch schon eine 0:3-Führung aus der Hand gegeben. Doch direkt nach der Pause war es Pinther, die zu einer guten Abschlussmöglichkeit kam.
Nur wenige Minuten später gaben die Luzernerinnen eine Antwort. Über die linke Angriffsseite konnte man sich über mehrere Stationen durchspielen. Der Ball landete im Strafraum bei Keller, welche sich geschickt um ihre Gegnerin drehte – ihr Schuss war jedoch zu zentral. Die Situation konnte von den Zürcherinnen aber nicht bereinigt werden. Jamie Kenel jagte dem Ball nach und setzte Keller auf der rechten Seite in Szene. Ihr Flankenball landete im Zentrum bei der völlig freigelassenen Bettina Brülhart, die das Leder mit dem Kopf ins lange Toreck streichelte.
Direkt im Anschluss hätte auch noch das zweite Tor fallen können. Kamber setzte sich im Strafraum der Zürcherinnen fest. Wurde im letzten Moment jedoch geblockt, was zu einem Offensiv-Foul führte.
Dann war das Spiel für einige Zeit unterbrochen. Trainer Edmondson sah nach einem Wortgefecht mit dem Schiedsrichter-Trio erst die Gelbe, dann die Gelb-Rote Karte.
Wieder kam Zürich durch Standards zu guten Chancen. Laura Schneider im Tor hielt die kleine Luzerner Hoffnung aber weiterhin am Leben, mit tollen Paraden in der 66. und 75. Minute. Piubel konnte nach einer Luzern-Ecke sogar noch alleine aufs Tor von Schneider losziehen. Doch der unüberlegte Abschluss war nicht genug, Schneider aus der Ruhe zu bringen. In der 83. Minute war es dann aber so weit. Dubs spitzele den Ball nach einer Ecke ins Tor und machte den Sack zu. Nach einer Verletzung von Keller spielten die Luzernerinnen das Spiel sogar nur mit 10 Spielerinnen zu Ende und hätten in der letzten Minute noch einen Hands-Penalty bekommen müssen. Das wäre aber zu dem Zeitpunkt nur noch Resultat-Kosmetik gewesen.
Telegramm
Zürich – Luzern 2:1 (1:0)
Tore: 36’ Wos 1:0, 54’ Brülhart 1:1, 84’ Dubs 2:1.
Verwarnungen: 45’ Rey (Zürich – Foul), 59’ Edmondson (Trainer, Luzern – Meckern), 65’ Jost (Luzern – taktisches Foul).
Ausschluss: 60’ Edmondson (Trainer, Luzern – Meckern)
Aufstellung: Laura Schneider, Lynn Häring, Caterina Tramezzani, Chantal Ruf (71’ Nicole Reinschmidt), Bettina Brülhart (62’ Serena Li Puma), Debora Vogl, Lia Kamber, Jamie Kenel (90’ Fiona Sperlich), Barbara Reger (90. Chiara Schmid), Jael Jost (90’ Rahel Sager), Alyssa Keller.