STATEMENT ZU DEN PERSONALISIERTEN TICKETS
STATEMENT ZU DEN PERSONALISIERTEN TICKETS

Statement des FC Luzern zum Entscheid «Einführung von personalisierten Tickets».
Heute haben die Bewilligungsbehörden für die Spiele der Credit Suisse Super League entschieden, ab der Saison 2022/23 in allen Schweizer Fussballstadien die Einführung von sogenannten «personalisierten Tickets» einzuführen. Der FC Luzern hat diesen Entscheid mit Ernüchterung zur Kenntnis genommen.
Der FC Luzern bedauert es, dass mit der KKJPD und heute auch mit den jeweiligen Bewilligungsbehörden der Super League Städte, zwei Parteien in einem einseitigen Entscheidungsprozess zum Schluss gekommen sind, dass personalisierte Tickets der Schlüssel für Veränderungen in Bezug auf die Fanthematik sein können. Aus Sicht des FC Luzern hätte man gut daran getan, das von der Task Force «nach Corona» beschlossene Vorgehen (Ausarbeitung von Empfehlungen zuhanden der Behörden und des Dialogs Fussball/Politik bis April 2022) weiterzuverfolgen und entsprechende Massnahmen in gemeinsamer Absprache vorzuschlagen. Mit dem nun eingeschlagenen Weg wird der in den letzten Jahren aufgebaute Dialog markant infrage gestellt und es darf bezweifelt werden, dass dieser mittelfristig wieder aufgebaut werden kann. Daher plädiert der FC Luzern dafür, dass sich allen involvierten Parteien noch einmal an einen Tisch setzen, und den Weg des Dialoges und der Entscheidungsfindung bis in den Frühling 2022 vertagt.
Ausserdem möchte der FC Luzern klarstellen, dass die aufgezwungene Einführung von personalisierten Tickets auf die Saison 2022/23 mit enormen Herausforderungen verbunden ist (Technik, Infrastruktur, Sicherheit, finanziell) – und der tatsächliche Nutzen für die Verhinderung von Vorfällen in den Stadien nicht abschliessend geklärt ist. Aus diesem Grund ist es für den FC Luzern nicht nachzuvollziehen, auf welcher Entscheidungsbasis die Bewilligungsbehörden heute diesen Entscheid gefällt haben. Mit der möglichen Einführung von personalisierten Tickets werden die ausgemachten Probleme nicht einfach nicht mehr da sein – sie werden sich aus Sicht des FC Luzern verlagern. Eine zu erwartende Konsequenz dieser Entscheidung kann sein, dass sich die jeweiligen Fankurven an den Spielen vor den Stadien aufhalten (wie das Beispiel Sion aus dieser Saison zeigt), und entsprechend auch stärkere Polizeipräsenz an den Spielen nötig sein wird. Zudem gibt es Erfahrungswerte, dass nach Einführung von personalisierten Tickets viel weniger Zuschauer im Stadion anwesend waren, was ganz und gar nicht im Sinne des FC Luzern ist. Zusammenfassend ist der Schaden für die Klubs weit erheblicher als der Nutzen und die wirtschaftlichen Folgen können gravierend sein, wenn auf die nächste Saison personalisierten Tickets eingeführt werden.
Der FC Luzern erwartet von allen involvierten Parteien, dass man diesen Entscheid noch einmal überdenkt – im Sinne des Schweizer Fussballs und im Sinne der Schweizer Fankultur.