Der Verwaltungsrat nimmt Stellung

Mitteilung des Verwaltungsrates der FCL Holding AG





DER VERWALTUNGSRAT KANN DIE ZUKUNFT DES FC LUZERN SICHERN

Das Interview von Bernhard Alpstaeg von Anfang Oktober hat den FC Luzern in seinen Grundfesten erschüttert. Präsident Stefan Wolf und Sportchef Remo Meyer wurden von Bernhard Alpstaeg öffentlich diskreditiert, unter anderem warf er ihnen mangelnde Demut und fehlenden Arbeitseinsatz vor. Diese grundlosen öffentlichen Anschuldigungen ohne jegliche Beweise verurteilt der Verwaltungsrat aufs Schärfste. Interne Analysen stellen insbesondere Remo Meyer einen starken Leistungsnachweis aus. Daher steht der gesamte Verwaltungsrat geschlossen hinter der Geschäftsleitung und ist der Forderung von Bernhard Alpstaeg, Sportchef Remo Meyer zu entlassen, nicht nachgekommen.

 

Der im Februar 2021 durch die beiden Aktionäre Bernhard Alpstaeg und Josef Bieri eingesetzte Verwaltungsrat der FCL Holding AG und der beiden Tochtergesellschaften (FC Luzern-Innerschweiz AG und swissporarena events ag) hat den Club in ruhige Gewässer geführt. Gemeinsam mit Bernhard Alpstaeg einigte man sich darauf, Diskussionen über Uneinigkeiten künftig nur noch intern zu führen und auf öffentliche Aussagen zu verzichten. Diese Abmachung wurde am 2. Oktober 2022 von Bernhard Alpstaeg mit dem öffentlichen Interview auf Blick TV einseitig gebrochen. Präsident Stefan Wolf und Sportchef Remo Meyer wurden von Bernhard Alpstaeg öffentlich diskreditiert, unter anderem warf er ihnen mangelnde Demut und fehlenden Arbeitseinsatz vor.

 

18 Millionen Franken Transferertrag in der Ära von Sportchef Remo Meyer

Diese grundlosen Anschuldigungen ohne jegliche Beweise verurteilt der Verwaltungsrat aufs Schärfste. Die Arbeit von Sportchef Remo Meyer hat der neue Verwaltungsrat stets akribisch beobachtet und professionell mit einer Leistungsanalyse beurteilt. So auch im Dezember 2021 nach der schwachen Hinrunde der Saison 2021/22. Dem Verwaltungsrat ist bei seiner Beurteilung nicht entgangen, dass es in den vergangenen Jahren Spieler-Transfers und auch Trainer-Verpflichtungen von Remo Meyer gab, die nicht den Erwartungen entsprachen.

 

Jedoch überwiegen die erfolgreichen Transfers wie zum Beispiel die von Jonas Omlin, Ruben Vargas, Filip Ugrinic, Vako Gvilia, Darian Males, Ibrahima Ndiaye oder Trainer Gerardo Seoane bei Weitem. Der FC Luzern hat in der Ära von Remo Meyer als Sportchef einen Transfererlös von 18 Millionen Franken brutto (11 Millionen Franken netto) erwirtschaftet – ein weiterer Beleg für die hervorragende Arbeit von Remo Meyer. Zudem hat er den Vertrag des Schweizer Neo-Nationalspielers Ardon Jashari frühzeitig bis im Sommer 2026 verlängert, was dem FCL in geraumer Zeit ebenfalls einen weiteren Transfererlös in Millionenhöhe einbringen dürfte. Darüber hinaus wurde in der Ära Meyer mit dem Cupsieg 2021 zum ersten Mal seit 29 Jahren wieder ein Pokal in die Innerschweiz geholt und es wurden im Durchschnitt pro Saison drei Spieler aus der eigenen Nachwuchsabteilung mit einem Profivertrag ausgestattet und an die erste Mannschaft herangeführt.

 

Auch der Verwaltungsrat hinterfragt sich kritisch und hat einige Learnings aus der Analyse im Dezember gewonnen und gemeinsam mit Remo Meyer, welcher seit Mitte 2017 im Amt ist, die richtigen Schlüsse für die Zukunft gezogen (u. a. Trainer-Evaluation durch ein Gremium unter der Führung von Remo Meyer, Einstellung von Stefan Marini als Leiter Entwicklung und Technik, Integration von Dave Zibung in den Sportbereich, Aufbau der Scoutingabteilung und eines systematischen Datenmanagements). Das Credo in dieser Zeit war: Diese Krise meistern wir gemeinsam.

 

Die bisher letzte Beurteilung fand Ende Mai 2022 statt. Die Resultate stellten Remo Meyer ein ausgezeichnetes Arbeitszeugnis aus. Die 1. Mannschaft schaffte den Ligaerhalt und belegte in der Rückrundentabelle den hervorragenden dritten Platz. Auch die notwendigen Strukturanpassungen und die Professionalisierung der Prozesse wurden vorangetrieben. Der Verwaltungsrat entschied sich, weiter auf Remo Meyer als Sportchef zu setzen und nach der Vorrunde 2022 eine weitere Lagebeurteilung vorzunehmen, was auch so mit Bernhard Alpstaeg abgesprochen war.

 

Im September 2022 forderte der Verwaltungsrat von Bernhard Alpstaeg eine Aussprache wegen des verhängten Stadionverbots für Agron Krasniqi und der neu gegründeten BA Sport AG. Ohne auf diese Themen einzugehen, verlangte Bernhard Alpstaeg von den drei anwesenden Verwaltungsräten die Entlassung von Remo Meyer. Dies, obwohl er sich bei Amtsantritt der jetzigen Führung im Februar 2021 öffentlich dazu bekannt hatte, künftig den von ihm und Josef Bieri eingesetzten Verwaltungsrat arbeiten zu lassen, und dabei versprochen hatte, sich nicht mehr in die sportlichen Belange des FC Luzern einzumischen.

 

Der Verwaltungsrat hat die Forderung nach der Entlassung von Sportchef Remo Meyer einstimmig abgelehnt und bedauert es aufrichtig, dass sich Bernhard Alpstaeg nicht mehr an die vereinbarten Spielregeln hält. Weil sich Präsident Stefan Wolf sehr aktiv gegen die Entlassung von Remo Meyer gewehrt hat, ist nun auch er bei Bernhard Alpstaeg in Ungnade gefallen.

 

Die Fakten zum Fall Ardon Jashari

Intern warf Bernhard Alpstaeg Sportchef Remo Meyer auch vor, dass er bestechlich sei und immer wieder mit den gleichen Spielerberatern zusammenarbeite. Auch diesen Vorwurf kann der Verwaltungsrat dementieren und hat dafür auch die nötigen Beweise. Zudem teilte der Verwaltungsrat Bernhard Alpstaeg mit, dass er jederzeit bereit sei, für eine Untersuchung der Finanzströme durch eine externe Gesellschaft Hand zu bieten. Ebenso wenig machte Remo Meyer bei der Vertragsverlängerung von Ardon Jashari einen Fehler oder beging eine Verfehlung. Es war der ausdrückliche Wunsch der Familie Jashari, die Vertragsverlängerung in diesem Sommer mit dem Spielerberater Agron Krasniqi durchzuführen. Auch dafür hat der Verwaltungsrat schriftliche Beweise. Remo Meyer hat sich stets korrekt und loyal gegenüber dem Spieler, dessen Familie und dem Club verhalten – und dabei ebenfalls Bernhard Alpstaeg über den neuen Arbeitsvertrag von Ardon Jashari informiert. Das daraus folgende Stadionverbot für Jashari-Berater Agron Krasniqi stellte der Verwaltungsrat widerwillig und aufgrund der Kurzfristigkeit ohne rechtliche Prüfung auf Drängen von Bernhard Alpstaeg aus. Mittlerweile wurde dieses Verbot nach rechtlicher Prüfung durch den Verwaltungsrat wieder aufgehoben.

 

Die Geschäftsleitung wie auch der Verwaltungsrat haben die erwähnten Entscheidungen stets zum Wohle des Clubs getroffen. Dies trifft auch auf Sportchef Remo Meyer zu. Daher stellte sich der Verwaltungsrat gegen den Bernhard Alpstaeg und dessen Wunsch, Remo Meyer zu entlassen. Der Verwaltungsrat vermutet, dass sein Widerstand gegen die Pläne von Bernhard Alpstaeg der Auslöser für die aktuellen Unruhen gewesen ist.

 

Mediation zwischen dem FCL und Bernhard Alpstaeg nicht zustande gekommen

Nach der Bekanntgabe, dass der Verwaltungsrat Remo Meyer nicht entlassen werde, folgte das bekannte Interview mit den öffentlichen Vorwürfen von Bernhard Alpstaeg gegenüber Remo Meyer und Stefan Wolf. Trotzdem zeigte sich der Verwaltungsrat weiterhin gesprächsbereit. Er bot Bernhard Alpstaeg eine Mediation mit Stefan Wolf und Josef Bieri an, welche dieser jedoch klar ablehnte.

 

Erst einige Tage später zeigte er Bereitschaft, an einem vom ehemaligen Luzerner Stadtrat Kurt Bieder und von Rosie Bitterli Mucha, Verwaltungsrätin der Stadion Luzern AG, angebotenen Gespräch zur Auslotung der Chancen einer möglichen Mediation teilzunehmen. Dies jedoch nur unter der Bedingung, dass seitens des FC Luzern nur Verwaltungsratsmitglied Laurent Prince dabei sein darf. Diesem Wunsch stimmte der FC Luzern zu. In der Folge fand am 21. Oktober ein einleitendes Gespräch zu einer möglichen Mediation statt.

 

Nach einem umfassenden Meinungsaustausch kamen die Beteiligten zum Schluss, dass eine Mediation nicht zielführend durchgeführt werden könne. Der Inhalt der Gespräche wurde als vertraulich deklariert. Der Verwaltungsrat bedauert zutiefst, dass die Angelegenheit trotz mehrmaligem Versuch nicht am runden Tisch geklärt werden konnte.

 

Der aktuelle Verwaltungsrat kann die Zukunft des FC Luzern sicherstellen

Die finanzielle Abhängigkeit des FC Luzern von Bernhard Alpstaeg ist eine Mär. Der Verwaltungsrat kann belegen, dass Herr Alpstaeg seit Bezug der swissporarena lediglich 24 Prozent aller Aktionärseinschüsse inklusive Aktienkäufe bezahlt hat. Über 75 Prozent aller Aktionärszuschüsse wurden demnach nicht von Bernhard Alpstaeg, sondern von anderen, auch bisherigen Aktionären bezahlt. Die Aktionäre haben jeweils nur ein allfälliges Defizit beglichen ‒ und das hat es vor Corona zwei Jahre lang nicht gegeben.

 

Der Verwaltungsrat hat einen klaren Plan mit seiner Strategie, in zwei bis drei Jahren das strukturelle Defizit komplett zu eliminieren und nicht mehr von den jeweiligen Aktionären abhängig zu sein. Daher wurde in den vergangenen Monaten auf der Geschäftsstelle eine sanfte Organisationsentwicklung durchgeführt, in der seit dem 1. September nun alle Schlüsselpositionen besetzt sind. Ebenfalls plante der Verwaltungsrat in Absprache mit Bernhard Alpstaeg, dessen Tochter Giulia ab September 2022 in den Verwaltungsrat einzubinden, um sie anschliessend als vollwertiges Mitglied zu wählen.

 

Ausserdem wurden mit 6ʼ500 ABO CARDS so viele Saisonkarten auf diese Saison hin verkauft wie seit sieben Jahren nicht mehr. Auch der Zuschauerdurchschnitt in der aktuellen Saison mit 11ʼ700 Zuschauern ist so hoch wie seit Jahren nicht mehr. Die Chemie zwischen Fans, Mitarbeitenden, Sponsoren, Donatoren, Clubführung und dem Verwaltungsrat stimmt und soll in Zukunft noch intensiviert werden.

 

Als Vorbild dazu dient dem Verwaltungsrat der FC St. Gallen. Bei den Ostschweizern besitzen rund 15ʼ000 Kleinaktionäre, also die Fans, 51 Prozent der Club-Aktien. Dieses Modell ist auch beim FC Luzern möglich. Zudem könnte der aktuelle Verwaltungsrat dadurch sicherstellen, dass der Club ohne Bernhard Alpstaeg eine solide finanzielle Zukunft hätte. In den vergangenen zwei Jahren wurde mit über 130 Persönlichkeiten aus der Innerschweiz gesprochen. Zwischen 25 und 30 von ihnen wären bereit, den FC Luzern finanziell mitzutragen, wenn sich Mehrheitsaktionär Bernhard Alpstaeg zurückzieht.

 

Verwaltungsrat fordert Rückzug von Bernhard Alpstaeg

Nach all diesen Vorfällen ist es für den aktuellen Verwaltungsrat unmöglich, gemeinsam mit Bernhard Alpstaeg in die Zukunft zu gehen. Die Vorkommnisse in den vergangenen Tagen haben gezeigt, dass eine ganze Region hinter der aktuellen Vereinsführung steht. Es kann nicht sein, dass eine Person die Zukunft von 173 Mitarbeitenden (98 Vollzeitstellen) aufs Spiel setzt. Die Zukunft eines Clubs, welcher so gut aufgestellt ist wie noch nie. Mit Innerschweizern in führenden Positionen, einer 1. Mannschaft inklusive Trainerstaff, welche sich voll mit der Region identifiziert. Die Junioren-Abteilung feiert grosse Erfolge, unzählige Nachwuchsspieler sind momentan Teil einer Junioren-Nationalmannschaft und die U21-Mannschaft, welche seit dieser Saison in der Promotion League spielt, befindet sich aktuell in der Spitzengruppe dieser Liga. Auch die Integration des Frauen-Spitzenfussballs wurde anfangs Juli wie angekündigt vollzogen.

 

Darum hat der Verwaltungsrat Bernhard Alpstaeg gebeten, seine Aktienanteile abzugeben. Diese Aktien sollen anschliessend unter interessierten Persönlichkeiten aufgeteilt werden, damit diese Aktienanteile besser in der ganzen Innerschweiz verteilt sind. Der Club soll künftig breit aufgestellt sein und das Mehrheitsaktionärsmodell aufgehoben werden.

 

Der FC Luzern gehört allen und ist weit grösser als jede einzelne Person.

 

Der Verwaltungsrat der FCL Holding AG

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