SIEG GEGEN DAS SCHLUSSLICHT
Die AWSL Frauen siegen gegen Yverdon gleich 5:0.
Der Saisonstart in der Women’s Super League verlief für das junge Luzerner Team durchzogen. Aufsteiger Rapperswil-Jona wurde mit 3:2 bezwungen, St.Gallen mit 3:1, ehe man gegen YB unglücklich mit 2:3 verlor und zuletzt in Aarau etwas überraschend mit 1:3 vom Feld musste. Klar, dass nach den beiden Niederlagen vom Trainer wie auch von den Spielerinnen eine Reaktion erwartet wurde.
Gegen das punkte- und auch noch torlose Yverdon musste ganz einfach ein Sieg her. Deshalb legte der neue Trainer Urs Bachmann vorgängig drei Schwerpunkte fest: Effizienz steigern, kollektives Arbeiten gegen den Ball, Fehler reduzieren. «In Bezug auf die Effizienz bin ich trotz des 5:0-Sieges nicht ganz zufrieden. Das lag aber auch an der sehr guten Yverdon-Torfrau Gilliane Roch», meinte Bachmann nach der Partie. «Immerhin die Richtung stimmt. Der Dreierpack der eingewechselten Jael Jost und Anja Furger in den Schlussminuten war noch ein Aufsteller.»
Bei der Arbeit gegen den Ball agierten die Luzernerinnen in der ersten Halbzeit «nicht, wie wir uns den Auftritt vorgestellt haben», so Bachmann. «Man spürte den Druck, gewinnen zu müssen.» Das 1:0 durch Debora Vogl kurz vor der Pause spielte Luzern in die Karten. Der zweite Spielabschnitt gefiel Bachmann besser: «Wir agierten viel selbstbewusster und liessen den Gegnerinnen nur wenig Raum. Auftrag erfüllt.»
In der Defensive ohne Fehl und Tadel
Als Sina Cavelti nach Vorarbeit von Jamie Kenel in der 55. Minute das 2:0 gelang, war der Match zu Gunsten der Luzernerinnen entschieden. Zumal Urs Bachmann bei der Analyse zur dritten Vorgabe nichts zu meckern hatte. «Defensiv sah ich eine fehlerlose Leistung. Das angepeilte Ziel, ohne Gegentor über die Runden zu kommen, wurde ohne Fehl und Tadel erfüllt.» Ohne die gute Abwehrarbeit der Luzernerinnen schmälern zu wollen: Die Offensive von Gegner Yverdon war nur ein laues Lüftchen. FCL-Goalie Laura Schneider musste keinen einzigen Ball halten. Verständlich, dass die Waadtländerinnen auch nach dem fünften Match noch keinen Torerfolg feiern konnten.
Das Aufatmen in den Reihen der Luzernerinnen war nach diesem Sieg unüberhörbar. Auch bei Bettina Brülhart, der linken Aussenverteidigerin. «Nach unserem schwachen Auftritt gegen Aarau waren wir gefordert. Dieser klare Sieg gibt uns viel Selbstvertrauen», sagte sie erleichtert. «Zumal wir uns immer noch in einer Findungsphase befinden. So verloren wir mit Ausnahme von Melanie Müller das gesamte Mittelfeld. Abgänge, die wir nicht so einfach verkraften können.»
Verteidigerin Brülhart dachte ans Aufhören.
Brülhart, die von Trainer Bachmann als «Teamleaderin und Vorbild für die jungen Spielerinnen» bezeichnet wird, bilanzierte: «Bisher konnten wir gegen fünf schlagbare Teams spielen. Wobei wir auch mangels Konstanz zwei, drei Punkte liegengelassen haben. Immerhin haben wir uns vom Abstiegsstrich etwas absetzen können.» Die 28-Jährige, ein Energiebündel sondergleichen, spielt erst die zweite Saison in Luzern. Zuvor war sie 14 Jahre lang für GC tätig. «Ich war bei den Grasshoppers nicht mehr glücklich, dachte gar, mit Fussball aufhören. Doch dann entschloss ich mich fürs Weitermachen und fand in Luzern nun einen Verein, der zu mir passt.» Trainer Urs Bachmann schätzt sich glücklich, so eine exzellente «Kopfspielerin, welche immer Leistung liefert», in seiner Mannschaft zu haben.
Telegramm: FC Luzern – Yverdon 5:0 (1:0)
Tore: 45. Vogl 1:0. 56. Cavelti 2:0. 90. Jost 3:0. 91. Jost 4:0. 93 Furger 5:0.
FC Luzern: Schneider; Sager, Ruf, Häring, Brülhart (82. Klotz); Müller; Kenel, Messerli (82. Remond), Vogl (74. Furger), Kamber (74. Jost); Cavelti (89. Laich).
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