EIN JUNGER ERSATZGOALI KOMMT ZUM DEBÜT
Vereinsjahr 2001/02
Konkurs! Der FCL vor dem Aus?
Das hundertjährige Bestehen des Vereins wurde im Jahr 2001 mit einem Freundschaftsspiel gegen den FC Barcelona gefeiert. Vor 7500 Zuschauern unterlag Luzern gegen das grosse «Barca» mit 0:5. Das Resultat war jedoch nebensächlich. In Tat und Wahrheit gab es für den FCL aber trotz des Jubiläums nämlich nicht viele Gründe zur Freude. Im Dezember deponierte die FC Luzern AG ihre Bilanz und meldete daraufhin den Konkurs an. Der Klub schaffte es nicht, die für den gerichtlichen Nachlass benötigten 2 Millionen Franken aufzutreiben. In der Folge erfuhr der FCL eine Reihe Solidaritätsbekundungen: So setzte unter anderem die Luzerner Regierung ein positives Signal: Sie stellt 200’000 Franken bereit – insbesondere für die Rettung des Nachwuchses. Zudem sprach auch der Luzerner Stadtrat einen Beitrag von 200’000 Franken für den Neuaufbau des FC Luzern. Zudem zeigte sich der Rat bereit, im Rahmen des Nachlasses auf bestehende Forderungen gegenüber dem FCL in der Höhe von 230’000 Franken zu verzichten. Am 5. Februar 2002 war der FCL dann vorübergehend gerettet: Das Amtsgericht der Stadt Luzern genehmigte die Nachlassstundung des von Finanznöten geplagten Vereins. In der Folge erhielt der FCL eine Frist von sechs Monaten, um sich mit seinen Gläubigern zu einigen und den Konkurs abzuwenden. Am 23. Mai 2002 ist die Zukunft des Vereins gesichert: Kurz nach Mittag willigte der gewichtigste Gläubiger in die Nachlass-Bedingungen ein.
Vereinsjahr 2002/03
Nach dem finanziellen folgte der sportliche Abstieg
Nach einem ereignisreichen und turbulenten Jahr startete der FCL im Sommer trotz allem in die neue NLA-Meisterschaft. Die Ereignisse hinter den Kulissen wirkten sich auch auf die Leistungen auf dem Platz aus: Der FCL, der in dieser Saison finanziell keine grossen (Transfer-) Sprünge machen konnte, beendete die Saison auf dem 9. Rang. Nach der darauffolgenden Auf-/Abstiegsrunde war das Verdikt klar: Der FCL wurde zusammen mit Delémont in die Challenge League relegiert.
Vereinsjahr 2003/04
Ein junger Ersatzgoalie namens David Zibung
Die Saison 2003/04 bot wenige Höhepunkte. Statt an der Spitze mitzuspielen, dümpelten die Luzerner im Mittelfeld der zweithöchsten Liga. Trotz der sportlichen Baisse kam es am 29. August 2003 zu einem Moment, der für den FCL in die Geschichte eingehen würde. 4200 Zuschauer verfolgten an jenem Freitag das Challenge-League-Spiel gegen Bulle auf der Allmend. Weil der Luzerner Stammgoalie Andreas Hilfiker in der Halbzeit Schmerzen beklagte, wechselte FCL-Trainer Urs Schönenberger erstmals den 19-jährigen Ersatztorwart ein. Sein Name: David Zibung. Nicht zuletzt dank den Paraden des jungen Hergiswilers siegte der FCL gegen Bulle mit 3:1. Und doch ahnte damals wohl noch niemand, dass Zibung dereinst zum Luzerner Rekordspieler avancieren würde. Die Saison beendete der FCL schliesslich auf dem 10. Von 17 Plätzen. Als Absteiger stand nach 32 der SR Delémont fest – und damit das Team, das nur ein Jahr zuvor noch in der Super League antrat.
Vereinsjahr 2004/05
Langsam geht es wieder aufwärts
Langsam erholte sich der FC Luzern von den Unruhen vergangener Jahre. Zwar reichte es noch immer nicht zum Aufstieg – doch immerhin standen die Luzerner über weite Strecken auf Tuchfühlung mit den Spitzenteams. Letztlich beendete der FCL die zweite Challenge-League-Saison in Folge auf dem ordentlichen 5. Rang.
Vereinsjahr 2005/06
31 Mal in Folge ungeschlagen: Der FCL schafft den Wiederaufstieg!
Die Saison beginnt für den FCL alles andere als Optimal. Nach drei Niederlagen gegen Sion, Wohlen und Lausanne zum Start, stehen die ambitionierten Luzerner nach drei Spieltagen am Tabellenende der Challenge League. Doch dann schien es Klick zu machen – und wie: In den folgenden 31 Spielen bleibt der FCL ungeschlagen. Am Ende sicherten sich die Innerschweizer mit 24 Siegen, 7 Unentschieden und den besagten 3 Niederlagen den NLB-Meistertitel – und damit den Wiederaufstieg in die höchste Spielklasse. Was für eine Saison!
Vereinsjahr 2006/07
Umstrittener Elfmeter beendet Cup-Hoffnungen
Nach dem gefeierten Aufstieg in der Vorsaison spielte der FCL in der Saison 2006/07 erstmals in der Super League. Da die Klubführung mit Aufstiegstrainer René van Eck keine Einigung fand, verliess der Holländer den Verein. Ersetzt wurde Van Eck durch einen prominenten Namen: Ciriaco Sforza. Der Trainerneuling zeigte einen erfreulichen Einstand. Sforza erreichte mit seinem Team nicht nur den Ligaerhalt (Rang 8), sondern auch den Cupfinal. Diesen verlor der FCL gegen Basel nach einem umstrittenen Elfmeter in der 93. Minute mit 0:1. Im September 2006 beschloss das Luzerner Stadtparlament die Ausschreibung eines Investorenwettbewerbs für ein neues Stadion. Das Siegerprojekt sieht neben dem Bau des Fussballstadions auch die Erstellung eines modernen Hallenbads und – zwecks Querfinanzierung des Stadions – zweier Wohntürme vor.
Vereinsjahr 2007/08
Luzerner Bevölkerung sagt JA zum neuen Stadion
Die Saison 2007/08 beendete der FCL auf dem sechsten Platz. Während die Saison aus sportlicher Sicht nicht für grosse Schlagzeilen sorgte, passierte rundherum umso mehr: Ab 2007 konnte das Stadion Allmend die Mindestanforderungen der Swiss Football League nicht mehr erfüllen. Im September 2007 entschied der Luzerner Stadtrat schliesslich das vorgeschlagene Projekt «KOI» der Luzerner Architekten Daniele Marques und Iwan Bühler weiterzuverfolgen. Neben dem eigentlichen Fussballstadion mit ca. 17’000 Sitzplätzen war auch der Bau eines Sportgebäudes mit Turnhalle, Hallenbad und Fitnesscenter vorgesehen. Die Projektentwicklung wird durch die Halter Unternehmungen geführt. Zwecks Querfinanzierung des Stadions sah das Projekt auch die Erstellung von zwei Hochhäusern vor. Mit einer Mehrheit von ca. 54 % entschied sich die Stimmbevölkerung der Stadt Luzern am 24. Februar 2008 für die Zonenplanänderung und somit für die Weiterbearbeitung des Projekts «KOI» aus – ganz zur Freude der FCL-Familie.
Vereinsjahr 2008/09
Rolf Fringer macht das Unmögliche möglich
Nach der ordentlichen Saison 2007/08 missglückte dem FCL der Start in die neue Meisterschaftssaison komplett. Nach zwölf Runden lagen die Luzerner mit nur zwei Punkten abgeschlagen am Tabellenende. Infolge der unbefriedigenden Leistungen wurde Ciriaco Sforza entlassen. Weil Sforzas Nachfolger Roberto Morini mit einem Punkt aus sechs Spielen ebenfalls erfolglos blieb, kam es zu einem weiteren Trainerwechsel. Ab November 2008 übernahm Rolf Fringer die Führung an der Seitenlinie. Als erster Erfolg bewahrte Fringer den FCL vor dem Direktabstieg und führte das Team auf den Barrageplatz – und das, obwohl die Luzerner als Schlusslicht in die Rückrunde starteten. In der Barrage schafften Fringer und sein Team dann das Unmögliche: Nach dem 0:1 in Lugano siegte der FCL am 13. Juni 2009 zu Hause gleich mit 5:0. Die denkwürdige Partie sollte zugleich das letzte Spiel in der Geschichte des Allmend-Stadions sein. Unvergessen auch diese Szene: Als es nach einem Petardenwurf fast zum Spielabbruch kam, stellte sich Walter Stierli vor die Fankurve, um die FCL-Fans zu besänftigen und eine Eskalation zu verhindern. Letztlich endete das Spiel in einem grossen Luzerner Freudentaumel. Während die Spieler den Ligaerhalt feierten, stürmten die 12’500 Zuschauer im ausverkauften Stadion den Platz und nahmen alles mit, was nicht niet- und nagelfest war.
Vereinsjahr 2009/10
Mit Hakan Yakin ins Gersag Weil auf der Allmend die Bagger auffuhren, trug der FCL seine Heimspiele in den Saisons 2009/10 und 2010/11 im Stadion Gersag in Emmenbrücke aus. In dieser Übergangsphase bot das Gersag Plätze für 8’700 Zuschauer, wovon 3’915 gedeckte Sitzplätze und 4’785 ungedeckte Stehplätze waren. Beim ersten Saisonspiel des FC Luzern am 26. Juli 2009 gegen den Grasshopper Club Zürich siegte der FCL vor 7’145 Zuschauern mit 2:1. Auch in den weiteren Spielen wussten die Luzerner zu überzeugen, was nicht zuletzt auch am Zuzug von Nationalspieler Hakan Yakin lag. Mit ihm sollte der Verein zu alter Stärke finden – das Vorhaben gelang. Unter Yakins Regie erreichte das Team von Trainer Rolf Fringer den vierten Platz und damit die Berechtigung für die Qualifikationsrunde zur UEFA Europa League.
Vereinsjahr 2010/11
Nach dem Wintermeistertitel folgte der Absturz Auch in der neuen Saison machte der FC Luzern zunächst erfolgreich weiter. Nach einer starken Vorrunde wurde der Verein Wintermeister. Weniger gut lief es dafür auf europäischer Ebene: In der dritten Qualifikationsrunde für die UEFA Europa League unterlag Luzern gegen den FC Utrecht in 0:1 auswärts und 1:3 zu Hause. Im neuen Jahr lief bei den Luzernern auf einmal nichts mehr: Aufgrund eines sportlich schwachen Frühjahrs trennte man sich jedoch von Rolf Fringer. Für den Rest der Saison übernahm U-18-Trainer Christian Brand die Mannschaft interimistisch. Am Schluss der Saison belegte die Mannschaft den sechsten Platz.
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