DIE ALLMEND WIRD EINGEWEIHT
Vereinsjahr 1931/32
Da er ein lukratives Angebot aus dem Ausland erhielt, war Dragan Nemes nur die erste Hälfte der Saison in Luzern. Im Anschluss konnte die FCL-Leitung den Engländer Horace Williams als Spielertrainer verpflichten. Mit dem 4. Rang in der Meisterschaft konnte der FCL auf eine gute Saison zurückblicken. Einen Erfolg verbuchte der Klub auch abseits des Rasens: Der Bericht und Antrag zum neu geplanten Sportplatz, welcher der Stadtrat der Bürgerschaft zur Abstimmung vorlegte, wurde mit 5327 Ja- gegen 2640 Nein-Stimmen angenommen.
Vereinsjahr 1932/33
Verjüngungskur bringt (noch) keinen Erfolg
Auch in diese Saison starteten die Luzerner unter der Leitung von Spieler-Trainer Horace Williams. Leider war die 1. Mannschaft mittlerweile jedoch von «Überalterung und Selbstgenügen» bedroht, wie es in den FCL-Chroniken heisst. Vizepräsident Josef Gloggner erkannte die Gefahr und leitetet kurzerhand eine Verjüngung der Mannschaft ein. Trotz der Blutauffrischung und mehrerer jungen Neuzugänge, bekundeten die Luzerner Mühe. Mit dem 6. Rang in der Region Ostschweiz vermochte die Mannschaft die Erwartungen nicht zu erfüllen. Für den Lichtblick der Saison sorgte die 2. Mannschaft, die in die 2. Liga aufstieg.
Vereinsjahr 1933/34
10’000 feiern Eröffnung der Sportanlage Allmend
Der auslaufende Vertrag mit Horace Williams wurde nicht verlängert. Als neuer Coach wurde Josef Gerspach aus Basel verpflichtet. Mit 16 Punkten aus ebenso vielen Spielen beendete der FCL die Meisterschaft im Mittelfeld. Am 6. Mai folgte schliesslich der denkwürdigste Tag in der bisherigen Geschichte des FC Luzern: die Einweihung der neuen Sportplatzanlage auf der Allmend. 10’000 begeisterte Zuschauerinnen und Zuschauer waren beim Eröffnungsspiel im neuen Stadion gegen den VfR Mannheim (2:3) dabei.
Vereinsjahr 1934/35
Erstes Länderspiel auf der Allmend
Auch in diesem Jahr ging der FC Luzern mit einem neuen Trainer an den Start: Der Wiener Carlos Heinlein startete erfolgreich und führte seine Mannschaft mit 4 Punkten Vorsprung auf St. Gallen zum Herbstmeistertitel. Für Begeisterung und Tore sorgten insbesondere die beiden ungarischen Stürmer Tritz und Paczolay. Nach 19 Spieltagen an der Spitze überflügelte der FC St. Gallen die Luzerner letztlich um einen einzigen Punkt und steig auf. Am 27. Januar 1935 wurde auf der Allmend das erste Nationalmannschaftsspiel ausgetragen: Das Freundschaftsspiel zwischen Schweiz B und Süddeutschland endete vor 6500 und begleitet von einem heftigen Schneesturm zugunsten der Schweizer.
Vereinsjahr 1935/36
Endlich: Der Aufstieg!
Nach dem Abgang von Trainer Heinlein übernahm Adolf Vögeli die 1. Mannschaft im Nebenamt. Ihm und dem damaligen Spielkommissionspräsidenten Emil Heim ist es zu verdanken, dass es in dieser Saison endlich klappte mit dem Aufstieg. Mit 29 Punkten aus 22 Spielen erkämpfte sich der FCL die Meisterschaft in der 1. Liga-Gruppe Ost. Wäre der Aufstieg damit im Vorjahr bereits sicher gewesen, wurde ausgerechnet in diesem Jahr von den beiden Gruppenmeistern Ost und West nur einer promoviert. Allen Prognosen zum Trotz setzten sich die Luzerner in den anschliessenden Relegationsspielen gegen Grenchen durch. Mit einem 2:0-Auswärtssieg sowie einem 1:1 auf der heimischen Allmend sicherten sich die Luzerner den lang ersehnten Aufstieg in die höchste Klasse. Im Anschluss an das Entscheidungsspiel zog die Mannschaft gemeinsam mit Hunderten Anhängern durch die Stadt. Auch im Schweizer Cup zeigte der FCL gute Leistungen: Zum ersten Mal erreichten der FCL das Viertelfinale.
Aufsteigerjungs Legende: stehend von links: Hans Barmet, Otto Brönnimann, Willy Karcher, Walter Greter, Werner Schaer, Paul Schafroth, Ernst Frick | kniend von links: Franz Sattler, Alfred Haussener, Erwin Moser, Otto Bühler (C), Hans Bammert
Vereinsjahr 1936/37
Rang 4 – und ein 5:1 gegen Ajax
Nach dem euphorischen Aufstieg war man gespannt zu sehen, wie sich der FC Luzern in der höchsten Liga schlagen würde. Die Antwort: sehr gut! Am Ende der Meisterschaft standen die Luzerner mit 28 Punkten aus 24 Spielen auf dem ehrenvollen 4. Rang. Im Anschluss an die geglückte Saison reiste der FCL nach Holland, um dort insgesamt fünf Freundschaftsspiele zu absolvieren. In Erinnerung bleiben vor allem der 5:1-Erfolg gegen den mehrfachen Landesmeister Ajax Amsterdam sowie das 5:0 (!) gegen Enschede.
Der FCL unterwegs nach Holland
Vereinsjahr 1937/38
Mit Müh und Not zum Ligaerhalt
Diese Spielzeit war mit diversen Herausforderungen verbunden: Durch den gleichzeitigen Wegzug von vier wertvollen Stützen ging die 1. Mannschaft geschwächt in die neue Saison. Hinzu kam, dass mit Josef Uridil ein neuer Trainer an der Seitenlinie stand, der aus Wien kam und sich in Luzern zuerst einleben musste. Trotz der schwierigen Ausgangslage schafften es die Luzerner mit einiger Mühe, ihren Platz in der Nationalliga zu halten.
Vereinsjahr 1938/39
Vorne Top, hinten Flop
Die neue Saison startete wiederum mit diversen Turbulenzen. Eigentlich sollte der Wiener Robert Lang den Trainerposten beim FCL übernehmen. Nach einem Auslandaufenthalt kehrte dieser – womöglich aus politischen Gründen – nicht mehr zurück. Ersetzt wurde Lang durch Erwin Moser, der fortan als Spielertrainer aktiv war. Im ersten Drittel der Meisterschaft verlor die 1. Mannschaft kein einziges Heimspiel, gewann aber leider auch keines auswärts. Während der FCL vorne am meisten Tore der Liga schoss, musste er hinten auch am meisten Treffer entgegennehmen. Durch die Wahl von Dr. Otto Bucher wurde der FCL erstmals im Komitee der Nationalliga vertreten.
Vereinsjahr 1939/40
Weltkrieg überschattet Spielbetrieb
Als Trainer wurde der Ungar Wilhelm Zsigmond verpflichtet. Infolge des Ausbruchs des 2. Weltkriegs musste das Engagement mit Zsigmond jedoch vorzeitig aufgelöst werden. Aufgrund der besonderen Umstände wurde am 22. Oktober eine Mobilisationsmeisterschaft lanciert; Auf- und Absteiger gab es in dieser Saison keine. Weil das Gros der Aktiven Militärdienst leistete und dadurch nicht für den Sport zur Verfügung stand, wurde die Aufrechthaltung des Spielbetriebs immens erschwert. So mussten etwa ständig Senioren und Junioren in den oberen Mannschaften in die Lücken treten. Trotz der erschwerten Umstände holte der FCL 20 Punkte aus 22 Spielen. Biel als Letztplatzierter schloss die Meisterschaft mit 10 Punkten ab.
Vereinsjahr 1940/41
Schwache Leistungen sorgen für Ärger
Eine Saison zum Vergessen: Mit nur einem Sieg gegen Lugano und vier mageren Punkten war die Vorrunde eine einzige Enttäuschung. Zum Saisonende hatte der FCL 14 Pünktchen auf dem Konto; nur La Chaux-de-Fonds mit 10 Punkten war noch schlechter. Die schwachen Auftritte der 1. Mannschaft verärgerten das Publikum derart, dass die Spieleinnahmen bedenklich sanken. Dies animierte ein Trio unter der Führung der Ehrenmitglieder Theordor Mugglin, Leo Balmer-Ott und Otto Morf zur Lancierung einer «Reorganisations-Kommission» – dies unter anderem mit dem Ziel, die bestehenden Gönner bei Laune und an Bord zu halten.
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