“DIONYS DER TYRANN” KOMMT NACH LUZERN
Platzeinweihung Chiasso (erstes internationales Spiel gegen Unione Sportivo di Milano) Legende von links: Marcel Paillard, Ulysses Furrer, Hans Torge, Gottlieb Thalmann, Gottlieb Leuytwiler, Chiasseser-Ehrendame, Seppi Bucher, Fritz Leuner, Richard Furrer, Ernst Blaser, Heinrich Sigg
Vereinsjahr 1921/22
«Dionys der Tyrann» führt Team zum Erfolg
Zu Beginn der Saison stand die Suche nach einem neuen Trainer im Vordergrund. Mit Dionys Schoenecker, der bis dahin den Sportclub Rapid Wien trainierte, konnten die Klubverantwortlichen eine hervorragende Kraft verpflichten. Obwohl der Trainer auch als «Dionys der Tyrann» bekannt war, erfreute er sich bei den Spielern grosser Beliebtheit. Und auch der Erfolg blieb nicht aus: So freute sich die Mannschaft über den Sieg der Zentralschweizerischen Meisterschaft in der Serie A. Auch in die nationalen Finalspiele starteten die Luzerner mit einem Sieg (2:1 gegen die Blue Stars Zürich). Das anschliessende 0:2 Niederlage gegen Servette machte allerdings alle Meisterschaftshoffnungen zunichte. Das Jahr bot aber nicht nur spielerische Erfolge: Für Freude sorgte auch die Einweihung einer Tribüne auf dem Sportplatz Tribschen. Im Herbst 1921 schloss sich der Hockey Club Luzern dem FCL als selbständige Untersektion an.
Dyonis Schoenecker, der neue FCL Trainer
Vereinsjahr 1922/23
Nach dem erfolgreichen Vorjahr startete der FCL gemeinsam mit Trainer Dionys Schoenecker mit Ambitionen in die neue Saison. Leider gelang es den Luzerner nicht, die guten Leistungen vom Vorjahr zu bestätigen. Am Ende der Saison landete der FCL auf dem 7. Rang. Trotz der mageren Ausbeute hatte diese Saison zumindest ein grosses Highlight zu bieten: Der FCL wurde vom «Club-Olympique Paris» in die Seine-Stadt zu einem Freundschaftsspiel eingeladen. Der unerwartete 4:2-Sieg gegen die schon damals sehr starke Pariser Mannschaft gab in Luzern noch lange zu reden.
Der FCL unterwegs in Paris
Vereinsjahr 1923/24
Trotz der durchzogenen Vorsaison stand auch dieses Jahr Dionys Schoenecker an der Seitenlinie. Zumindest zu Beginn der Saison. Weil aus dem Umfeld der Luzerner immer häufiger Misstöne gegen den Trainer geäussert wurden, verliess dieser den Verein vorzeitig. Die sportlichen Resultate waren ähnlich wie im Vorjahr: Der FCL beendete die Meisterschaft auf dem 8. Rang.
Vereinsjahr 1924/25
1:4-Niederlage besiegelt Abstieg
Auch diese Saison ging nicht als Erfolgsjahr in die Geschichte ein. Im Gegenteil: Nach zahlreichen Niederlagen wartete schliesslich die Relegation auf den FCL. Wie vor fünf Jahren wartete dort wieder der FC Solothurn auf die Luzerner. Nach einer 1:4-Auswärtsniederlage in Solothurn und einem schwachen 1:1 in Luzern musste sich der FC Luzern wieder einmal aus der Serie A verabschieden.
Vereinsjahr 1925/26
Dominanz in der Meisterschaft nicht belohnt
Nach dem Abstieg gab es in Luzern nur ein Ziel: den möglichst baldigen Wiederaufstieg. Nach einem enttäuschenden 2:2 zum Saisonstart gegen Biel, starteten die Luzerner eine eindrückliche Erfolgsserie. Mit 27 Punkten aus 14 Spielen sowie einem Torverhältnis von 59:5 holte sich der FCL die souveräne Gruppenmeisterschaft. Trotz des dominanten Auftritts reichte es letztlich trotzdem nicht: Im entscheidenden Ausscheidungsspiel gegen die Black Stars Basel unterlag der FCL mit 1:3. Nebst der Meisterschaft trat der FCL in dieser Saison erstmals auch im neu geschaffenen Cup-Wettbewerb an. Nach einem 3:0-Sieg gegen Baden endete das erste Cup-Abenteuer mit einer schmerzlichen 2:1-Niederlage gegen Concordia Basel.
Vereinsjahr 1926/27
Mittelklasse auf dem Platz, Spitzenklasse im Feiern
Dieses Jahr endete der Schweizer Cup für den FCL bereits in der ersten Runde: Gegen die starken Young Fellows mussten die Luzerner eine 0:4-Niederlage einstecken. Auch in der Meisterschaft kam der Klub nicht richtig auf Touren – zu mehr als einem Mittelfeldplatz reichte es nicht. Grund zu feiern gab es dafür neben dem Platz: Unter Mitwirkung des Orchesters des Kaufmännischen Vereins Luzern sowie vieler Helfer aus den eigenen Reihen feierte der FC Luzern sein 25-Jahr-Jubiläum gemeinsam mit seinen Anhängern.
Vereinsjahr 1927/28
Und täglich grüsst der FC Solothurn
Nach dem Abgang von Dionys Schoenecker in der Saison 1923/1924 wurden die Trainings in den vergangenen drei Jahren durch Clubmitglieder geleitet. Dank Gönnerbeiträgen wurde es in diesem Jahr erstmals wieder möglich, einen hauptamtlichen Trainer zu engagieren. Diesen fand den FCL in der Person des Ungaren Franz Konya. Die neue Verpflichtung an der Seitenlinie war von Erfolg gekrönt: Mit 16 Siegen, 1 Unentschieden und nur 1 Niederlage wurde der FCL zum verdienten Gruppenmeister in der Serie Promotion. Da der Höhenflug auch in den anschliessenden Finalspielen der regionalen und der nationalen Meisterschaft anhielt, feierte der FCL bald darauf den Schweizermeistertitel der Serie Promotion. Leider erwies sich in den darauffolgenden Relegationsspiel erneut der alte Rivale Solothurn als unüberwindbare Hürde. Nach einem 1:2 und einem 2:2 blieb dem FCL der Aufstieg erneut verwehrt. Nicht nur auf dem Platz war in dieser Saison viel los: Der Sportplatz Tribschen wurde mit einer neuen Stehplatzrampe ausgebaut. Zudem wurde das Clublokal vom «Flora» ins Restaurant «Helvetia» verlegt.
Vereinsjahr 1928/29
Neuer Trainer – wieder ein Wiener
Weil Franz Konya von einem ausländischen Klub verpflichtet wurde, begann die Trainersuche beim FCL von Neuem: Mitte Februar nahm Otto Hamacek aus Wien, ein langjähriger Aktiver des Sportklubs Rapid, seine Tätigkeit beim FCL auf. Wie schon in der vergangenen Saison sicherte sich der FCL den Titel in der Zentralschweizer Promotionsmeisterschaft. Nach Niederlagen gegen Aarau und Zürich mussten jedoch auch dieses Jahr die Aufstiegshoffnungen begraben werden.
Vereinsjahr 1929/30
Aus der Serie A wird die 1. Liga
Kontinuität hat einen Namen: Zum vierten Mal in Folge beendete der FCL die Promotionsmeisterschaft an der Spitze. Für den Sportplatz Tribschen stiftete die Firma «Omega» die erste Zeitmesser-Uhr. Nach dem Ausscheidungsspiel gegen Sport Réunis Delsberg galt der FCL einmal mehr als Aufstiegskandidat. Da die Relegationsspiele sistiert wurden, klappte es erneut nicht mit dem Aufstieg. Die höchste Liga (Serie A) wird kurzzeitig in 1. Liga umbenannt.
Vereinsjahr 1930/31
Einsamer Kampf gegen das Profitum
Nach intensiven und hitzigen Debatten des SFAV wurde als neue oberste Spielklasse die «National-Liga» geschaffen. Zudem sollte fortan auch das Profitum geduldet werden. Der FC Luzern kämpfte allein auf weiter Flur gegen die Einführung des Berufsspielertums. Nach der Neubenennung der Spielklassen trug der FCL seine Spiele in dieser Saison erstmals in der 1. Liga (ehemals Serie Promotion) aus. Als Trainer wurde Dragan Nemes aus Novi-Sad im damaligen Jugoslawien verpflichtet. Nach einem siegreichen Meisterschaftsstart wurden die Luzerner mit dem Herbstmeistertitel belohnt. Bei den jüngsten Erfolgen halfen insbesondere die Junioren, die von Trainer Nemes besonders gefördert wurden.
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