FC LUGANO – FC LUZERN 1:2 n.V. (1:1)
Der FCL gewinnt den Cupviertelfinal in Lugano mit 1:2 nach Verlängerung. Matchwinner war Marius Müller mit einem Assist (!) und einem gehaltenen Elfmeter in der Nachspielzeit der Verlängerung.
Der FCL agierte heute etwas verändert und presste nicht so aggressiv wie wir uns das sonst von dieser Mannschaft gewohnt sind. Man suchte das Heil nicht sofort in der Offensive, sondern konzentrierte sich erstmals auf eine saubere Defensivleistung. Bis in die 20. Minute ging dieser Plan auch auf, aber dann setzte sich Bottani über links durch, fand in der Mitte Lovric und dieser schob ein aus kurzer Distanz. Die Innerschweizer zeigten sich aber nicht geschockt, denn nur Sekunden nach Wiederanpfiff hämmerte Silvan Sidler das Ding ansatzlos an die Latte! In der Folge übernahm Lugano wieder das Spieldiktat und machte den etwas besseren Eindruck. Vor allem Bottani sorgte immer wieder für Gefahr in der Luzerner Zone. Der FCL seinerseits hatte Mühe ins Spiel zu finden und vor allem nach vorne etwas zu kreieren. Die beiden Routiniers und Ex-Luzerner Maric und Ziegler liessen hinten gar nichts anbrennen und verteidigten alles rigoros weg. So gingen die Tessiner, nicht ganz unverdient, mit der knappen Führung in die Pause.
Dramatik pur
Die ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit hätte man sich hier getrost schenken können. Lugano musste nicht mehr, der FCL hatte weiterhin Mühe die massive Abwehr der Tessiner zu durchbrechen. Mit einem Dreifachwechsel versuchte Fabio Celestini dann etwas neuen Schwung ins Spiel zu bringen. Er brachte gleichzeitig Schwegler, Wehrmann und Alabi für Sidler, Grether und Emini. Erst in der 77. Minute kam der FCL zum ersten Mal so richtig gefährlich vors Tor. Ndiaye befördere einen Ball aus dem Gewühl in Richtung Tor, welcher vom einem Tessiner Verteidiger gerade noch so von der Linke gekratzt werden konnte. Eine Minute später war er dann aber da, der Ausgleich! Es war Pasci Schürpf, der einen Flankenball von links zur Mitte brachte. Dieser wurde immer länger und auch der Wind half mit, dass diese Kugel sich in die Torecke senkte. Trotz der Chance kurz davor, zeichnete sich dieser Treffer nicht wirklich ab. Aber egal, nehmen wir trotzdem! In den Schlussminuten war der FC Lugano dann etwas drückender, erzielte aber das zweite Tor nicht mehr.
So ging diese Partie hier in die Verlängerung. Diese erste Halbzeit der Verlängerung verlief extrem ruhig, bis Ardaiz in der 105. Minute zum Kopfball ansetzte. Aus kurzer Distanz platzierte er diesen an den Pfosten und danach kullerte die Kugel der Linie entlang, bevor sie von Burch geklärt wurde. Glück für den FCL! Die Schlussminuten der zweiten Hälfte der Verlängerung waren dann an Dramatik kaum zu überbieten. Zuerst lancierte Marius Müller Ibrahima Ndiaye mit einem Abstoss direkt vors Tor! Der Senegalese blieb eiskalt und schoss die Luzerner hier tatsächlich in Führung. Kurz vor Ablauf der Zeit kratzte Müller dann einen Kopfball von Maric mit den Fingerspitzen aus dem Winkel! Es sollte aber noch nicht das letzte Duell dieser zwei gewesen sein, denn den Tessinern wurde kurz danach noch ein Elfmeter zugesprochen. Maric lief an, verzögerte aber Teufelskerl Müller hielt schon wieder! Unglaublich, was sich hier in den Schlusssekunden abspielte. Danach pfiff Schiedsrichter Bieri dieses wilde Spiel ab. Lange Zeit zeigten beide Mannschaften keinen hochkarätigen Fussball. Die letzten Minuten machten aber alles wieder wett!
Somit zieht der FCL ins Halbfinale des Schweizer Cups ein. Der Gegner dort steht noch nicht fest.
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