U21: AUSWÄRTSSIEG IM DERBY GEGEN DEN SC CHAM

Im Derby zwischen Cham und Luzerns U21-Junioren kommt es zu einem Torfestival. 'Die Treffer haben wir teilweise sensationell herausgespielt, eigentlich wollte ich meinem Team ein Lob aussprechen', sagte FCL-Trainer Michel Renggli. Das letzte Gegentor in der Nachspielzeit zum 4:3 dämpfte seine Freude, der Sieg war den Luzernern aber nicht mehr zu nehmen.

 

Matchwinner war ein Akteur mit bekanntem Nachnamen, prominentem Vater und einer Karriere, die erst am Anfang steht - Sascha Meyer. Der 18-jährige Sohn von FCL Sportchef Remo Meyer und jüngere Bruder von Leny (ex FCL, aktuell Stuttgart II) liess sich zwei Tore und drei Assists notieren. Fünf Skorerpunkte bei vier Toren, wie ist das möglich? Indem er zwei vorbereitet und zwei selber erzielt, davon eines per Penalty, den er selbst herausgeholt hat. 'Wir haben den Gegner dominiert. Und für mich war es ein perfektes Spiel', resümierte der 1,94-Meter grosse Mittelstürmer. Den besseren Start erwischten vor einer schönen Kulisse mit fast 700 Fans allerdings die Gastgeber. Cham zog sich im 5:4:1-System weit in die eigene Platzhälfte zurück, liess die ebenso spielstarken wie jugendlichen Luzerner kommen, um bei jeder Gelegenheit deren naive Unbeschwertheit mit Konterattacken auszunützen. Bereits in der 5. Minute endete ein solch überfallartiger Umschaltmoment mit dem 1:0 durch Gomes.

 

Der Matchplan wäre wohl aufgegangen, wenn die Zuger ihre Chancen weiterhin so effizient genutzt hätten.

 

Doch später traf Tschopp nur die Latte (17.), und Domoraud setzte den Ball am langen Pfosten vorbei (29.). 'Wir machen die Tore einfach nicht. Das macht uns schon während der ganzen Saison fertig', bedauerte Cham-Trainer Roland Schwegler. In der Folge verlor seine Equipe die Balance, verteidigte zu tief und zu zaghaft. Der FCL war optisch drückend über- legen, und als ein herrlich vorgetragener Angriff über Silva, Meyer und Bieri zum Ausgleich führte (35.), wirkten sich die gefühlt 90 Prozent Ballbesitz der Luzerner erstmals positiv auf das Resultat aus.

 

Nach dem Seitenwechsel legte Cham die Defensivfesseln ab, störte den FCL früher und schickte sich damit in einen offenen Schlagabtausch. Luzerns Junioren profitierten vom gros- seren Raum in der Angriffszone und gingen nach einer Stundedurch den Foulpenalty von Sascha Meyer in Führung. Nun war Meyer nicht mehr zu stoppen: Vier Minuten später bediente er Teamkollege Zaric mit einer präzisen Hereingabe mustergültig zum 3:1, ehe er Chams Anschlusstreffer (66/Vogele) mit einem Kopfball auf Flanke yon Dantas Fernandes zum 4:2 beantwortete (77.).

 

Pikant: Sascha Meyer-hätte eigentlich gar nicht auf dem Platz stehen sollen, weil er im Aufgebot des Schweizer U19-Nationalteams stand. Leistenprobleme führten Anfang Woche aber zur Absage, was sich für Luzerns U21-Junioren als Glücksfallentpuppte. Vor einem Jahr gab Meyer gegen Lugano ein siebenminutiges Debüt in der Super League, seither wartet er auf weitere Einsätze auf höchster Stufe. Mit Leistungen wie gegen Cham ist er diesbezüglich gewiss auf dem richtigen Weg- Jener der Chamer führt derweil bergab. 'Wir stecken im Abstiegskampf', betonte Trainer Schwegler. 'Doch wir wer den uns wehren-mit allem, was wir haben.'

 

Telegramm

 

SC Cham - FC Luzern U21 3:4 (1:2)

 

17.11.2024, Stadion Eizmoos, Cham

 

Aufstellung: Bock, Freimann Bung Hua, Freimann Bung Meng, Urtic, Haag, Walker, Zaric (75. Näpfer), Knaak (75. Studer), Meyer (88. Fiechter), Bieri (88. Komatovic), Ferreira (63. Dantas)

 

Tore: 5. Gomes 1:0; 35. Bieri 1:1; 60. Meyer 1:2; 64. Zaric 1:3; 66. Vögele 2:3; 77. Meyer 2:4; 95 Capone 3:4