U21: AUFTAKTNIEDERLAGE GEGEN EFFIZIENTES BAVOIS 

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Es war ein sehr kämpferisches Spiel. Es gab viele Infights, es wurde gezerrt und auf Füsse getreten. Nicht einmal hat sich der Gegner für ein Foul entschuldigt. Das war respektlos, dreckiger Fussball.» Mattia Walker steht am Spielfeldrand und schildert seine Erlebnisse des gerade beendeten Fussballspiels. Er ist der Captain von Luzerns U21-Junioren, die am Sonntag zum Auftakt der Promotion-League-Saison zu Hause mit 0:3 gegen Bavois verloren haben. Sein Ärger ist nachvollziehbar, vieles ging an diesem Nachmittag schief. Doch alles der Reihe nach.

 

Die besten Talente sind in der Super League angekommen, Akteure wie Tyron Owusu oder Levin Winkler haben den Sprung in die 1. Mannschaft geschafft. Und so kam es bei der ältesten Nachwuchsauswahl des FCL zum nächsten Schnitt, zur nächsten Verjüngung – rund 19 Jahre alt war die Startformation im Durchschnitt. 11 der insgesamt 16 eingesetzten Spieler waren Teenager, darunter mit Stürmer Andrej Vasovic (16) und dem eingewechselten Hannes Knaak (17) zwei besonders junge Exemplare.

 

Zwei Lattenschüsse, ein verschossener Penalty Positiv: Die Luzerner Junioren, die in der Saison 2022/23 sensationell den Titel in der Promotion League gewannen, wollen dem Spiel weiterhin den Stempel aufdrücken – fussballerisch sind das weiterhin ausgezeichnet ausgebildete Jungspunde. Gegen Bavois war das Angriffsspiel variabel, Doppelpässe, Zuspiele in die Tiefe, lange Bälle hinter die Abwehr, Weitschüsse, Freistösse und ein Penalty – eigentlich enthielt das offensive Menü in Halbzeit eins alle Ingredienzen eines Spektakels. Effizient allerdings spielten sie nicht, dem letzten Pass und dem Torschuss fehlte die Genauigkeit.

 

Und so stand es zur Pause 1:0 für die Gäste. In der 5. Minute nutzten sie nach einem Einwurf eine Luzerner Unaufmerksamkeit in der Defensive zur frühen Führung. Der FCL verpasste hernach den Ausgleich mehrfach, unglücklich agierte hierbei vor allem Luuk Breedijk. In der 7. Minute traf er aus kurzer Distanz nur die Latte, in der 11. Minute scheiterte er mit dem Elfmeter, den er selbst herausgeholt hatte, am Keeper. Später, in Halbzeit zwei, hatte auch Bung Hua Freimann im Abschluss keine Fortune, sein 20-Meter-Hammer landete ebenfalls an der Latte (55.). «Ich sagte meiner Mannschaft: Wenn ihr etwas wollt, dann müsst ihr euch es holen», erklärt Trainer Michel Renggli.

 

Harte Gangart des Gegners wird lange toleriert Die Ernte holte in dieser Partie allerdings nur der Gegner ein, dank Toren in der 78. und 88. Minute schraubten die Waadtländer das Skore auf 3:0. «Bei den Gegentoren waren wir jeweils in Überzahl», ärgerte sich Renggli. Die robusten Waadtländer spielten hart, oft mit Fouls im Rücken der Luzerner, lange tolerierte Schiedsrichter Alexander Tester die Gangart, (zu) spät wies er Bavois mit gelben Karten in die Schranken. «Wir haben uns deshalb nicht den Schneid abkaufen lassen. Aber die Spieler waren frustriert», berichtet Renggli, der an der Seitenlinie mehrmals beim Referee intervenierte.

 

Kein Zweifel: Die Luzerner, die am Ende des Spiels im Schnitt sogar weniger als 19 Jahre alt waren, zahlten für den Mangel an Erfahrung im Männerfussball Lehrgeld. Die Gegner wissen, wie sie die spielstarken Talente knacken können: Mit kompaktem Defensivverhalten, mit langen Bälle hinter die Abwehr, die neu von Sonny Henchoz, dem Sohn des früheren Schweizer Nationalspielers Stéphane Henchoz, organisiert wird. Und mit Spekulieren auf zweite Bälle, um die physische Überlegenheit zu nutzen. «Bavois war nicht besser», bedauert Captain Walker. «Aber es nutzte seine Chancen eiskalt.»

 

Telegramm

 

FC Lugano U21 - FC Bavois 0:3 (0:1)

 

04.08.2024, Sportanlage Hubelmatt, Allmend

 

Aufstellung: Bock; Bung Hua Freimann (81. Shala), Henchoz, Bung Meng Freimann, Studer (62. Haag); Dantas Fernandes, Walker, Xhemaili (62. Knaak); Bieri (70. Komatovic), Vasovic (70. Meyer), Breedijk

 

Tore: 5. Begzadic 0:1, 78. Morelli 0:2, 88. Zeneli (Foulpenalty) 0:3